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Heimatkarte des Kreises Mohrungen
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Inhalt
Teil1
Teil2
Teil3
Teil4
Teil5
Teil6
Teil7
Teil8
Teil9
Teil10
Diese Webpage hat die Heimatkarte des Kreises Mohrungen zum Inhalt.
Die Heimatkarte des Kreises Mohrungen ist in 10 Graphiken aufgeteilt. Der ersten 8 Graphiken enthalten die 8 Teile der Karte selbst. Die 9. Graphik zeigt den Umschlag der Heimatkarte des Kreises Mohrungen, Teil9, und die 10. die Innenseite des Umschlags mit zwei Handeintragungen, Teil10. Die Karte wurde von Ostpreußen mitgebracht und alle Handeintragungen stammen von Familienmitgliedern.
Die ersten 8 Graphiken sind die 4 oberen Teile der Karte und die 4 unteren, in der folgenden Anordnung:
Teil1
Teil2
Teil3
Teil4
Teil5
Teil6
Teil7
Teil8
Den Graphiken folgen jeweils Beschreibungen von Einzelheiten. Die Beschreibungen beziehen sich oft auf die Webpage Flucht-Tagebuch. Die Verwandtschaftsverhältnisse, zumindest der meiner Vorfahren, können in der Ahnentafel nachverfolgt werden.
Zum Schluß gibt es dann Information über die Karte selbst:
Teil9
Teil10
Die Originalgröße der Karte kann man auf dem Bildschirm dadurch erhalten, daß man den Browser größenmäßig so einstellt, daß die 5 Zentimeter, die oben auf Teil1 gezeigt werden, auch auf dem Bildschirm 5 Zentimeter sind. Und das kann man wieder dadurch überprüfen, daß die Breite der Grafik etwa 21 cm beträgt, der Breite eines DIN A 4 Blattes.
Da der Maßstab der Karte 1:100 000 ist, kann man dann, wenn die 5 Zentimeter, die oben auf Teil1 zu sehen sind, auch auf dem Bildschirm 5 Zentimeter sind, mit einem Zentimetermaß auf dem Bildschirm Entfernungen messen. Ein Zentimeter ist dann 1 Kilometer der Natur.
Eine gute Art diese Webpage zu lesen, ist sie zwei mal, in zwei verschiedenen Fenstern, zu öffnen und auf der einen Seite den Text und auf der anderen Seite die Kartenausschnitte zu haben.
Es folgt jetzt die erste Grafik, es ist Teil1, es ist das linke obere Achtel der Karte.
^ Teil1
Auf diesem ersten Teil der Karte Mohrungen, Teil1, dem Achtel in der linken oberen Ecke sind folgende Einzelheiten zu sehen:
Der Ort Kolteney im Kreis Mohrungen, dort wohnte Ernst Preuß, 26.12.1900-28.03.1990, der Bruder meines Vaters Walter Preuß, mit seiner Familie. Die Frau von Onkel Ernst war Liesbeth Preuß, geb. Riemer, 16.06.1908-21.12.1990. Ich kann mich an das Haus dort erinnern. Die Kinder dort waren in meinem Alter und von einer Innentüröffnung hing eine Schaukel an Stricken herab. Die hat mich fasziniert.
Kolteney liegt dicht an der Grenze des Kreises Mohrungen, südlich der Grenze, westlich von Miswalde und nördlich von Liebwalde. Das Wort Kolteney ist auf der Karte nicht gut zu erkennen, aber man kann den Browser auf größer stellen, durch drücken von Ctrl+ oder Strg und + und dies hilf auch bei anderer sehr klein gegebener Information, wie zum Beispiel bei Entfernungsangaben oder wie bei "Geneigte Ebene" - auf Teil2, dem nächsten Kartenausschnitt, mehr in der Mitte, beim Übergang von grün auf braun.
Ich kann mich gut an Begegnungen mit meinem Onkel Ernst Preuß erinnern, in Kranthau und auch in Bad Salzdetfurth. An Begegnungen mit Tante Liesbeth kann ich mich nicht erinnern, aber mit ihr zu korrespondieren, war ein gutes geistiges Erlebnis. Ich bringe mal einen Auszug aus einem Brief von ihr vom 18.12.89: "Dein Büchlein (Kann man Glauben messen?) ist wunderbar, ich auch Onkel Ernst lesen so wie es uns die Zeit erlaubt oft darin, am Abend wird sowieso gelesen. habe recht tausend Dank."
Der Ort Löpen im Kreis Mohrungen, dort wohnte Richard Gehrmann, 19.05.1889-31.12.1971, mit seiner Familie. Seine Frau war Grete, geb. Mattern, 03.01.1899-23.09.1947, die Schwester meiner Mutter Lina Preuß, geb. Mattern. Tante Grete war die zweite der sechs Schwestern.
In Löpen war die zweite Übernachtung des Trecks Preuß/Weiß, am 22./23.01.1945
Ich kann mich daran erinnern, daß Onkel Richard in Bad Salzdetfurth eine mobile selbstfahrende Bandsäge hatte, und er damit angefahren kam und für Leute Holz schnitt. Holz schneiden und Holz hacken waren damals lebenswichtige Aktivitäten.
Reichenbach, im Kreis Preußisch Holland. Der Treck Preuß/Weiß/Gehrmann machte dort, am 23.01.1945, einen Richtungswechsel.
Der Treck kam von Löpen, vom Osten, erreichte dann mittags Reichenbach, und fuhr dann weiter in Richtung Westen, Richtung Markushof. Der russische Vorstoß kam wohl von Miswalde, vom Süden, erreichte dann auch etwa mittags Reichenbach, und ging dann weiter in Richtung Norden, nach Hirschfeld.
Die sowjetische Panzerspitze hatte am 22.01.1945 gegen 23 Uhr Miswalde erreicht.
Der Ort Reichenbach war also wahrscheinlich der Ort, der der Schnittpunkt dieser beiden Routen war, und war somit der Ort, der für unser Entkommen der entscheidende war.
Und wir waren in Reichenbach etwa um 11 Uhr vormittags, etwa 2 Stunden nach unserer Abfahrt in Löpen um 9 Uhr, und die Sowjet-Truppen waren dort wohl nur wenige Stunden später.
Christburg, Kreis Stuhm. Der Treck fuhr von Reichenbach nicht wie geplant nach Christburg, sondern nach Markushof.
Kreis Marienburg. Im Kreis Marienburg, in der Stadt Marienburg, wohnte Bruno Neumann mit seiner Frau Ida, geb. Mattern, und mit ihrem Sohn Georg. Tante Ida war die erste der sechs Töchter meiner Großmutter. Die Stadt Marienburg ist nicht auf der Karte Mohrungen.
An Marienburg habe ich recht viele Erinnerungen, da ich dort mehrere male zu Besuch war.
Markushof, Kreis Marienburg. Der Treck Preuß/Weiß/Gehrmann machte am 23.01.1945 dort eine Futterpause. Markushof wird im Fluchttagebuch nach Löpen und nach Reichenbach als nächstes erwähnt, noch vor Brodsende, was südöstlich von Markushof liegt.
Brodsende, Kreis Stuhm. Treck Preuß/Weiß/Gehrmann, 23.01.1945
Miswalde, Kreis Mohrungen. Wilhelmine Lemke, Großmutter von Walter Preuß, starb dort am 06.05.1914.
Taabern, süd-östlich von Miswalde, da gibt es einen Eintrag im Flucht-Tagebuch: Freitag, 2.03.1945 "Unterwegs Familie Kurkowski aus Taabern bei Miswalde getroffen, die auch hier im Dorf einquartiert sind, meinten, daß Schwägerin Liesbeth Preuß aus Kolteney mit ihren drei Kindern auch abgefahren ist."
Jetzt folgt die zweite Grafik, es ist Teil2, es ist das zweite Achtel der Karte, oben.
Danach folgen dann wieder Beschreibungen von Einzelheiten.
^ Teil2
Auf diesem zweiten Teil der Karte Mohrungen, Teil2, dem zweiten Achtel, oben, sind folgende Einzelheiten zu sehen:
Neuendorf, Kreis Preußisch Holland. Mein Vater, Walter Preuß, wurde dort am 28.03.1898 geboren. Sein Onkel Gustav Preuss, 3.9.1860-25.8.1940, war Schmiedemeister und betrieb die Postagentur in Neuendorf.
Rogenen, Kreis Preußisch Holland. Rogenen ist der Ort, bei dem Grenzhöfen lag.
Grenzhöfen, Kreis Preußisch Holland. Der Vater von Walter Preuß, Gottfried Preuß, mein Großvater, besaß Grenzhöfen. Mein Vater ist dort aufgewachsen.
Hagenau, Kreis Mohrungen. Dort war die erste Übernachtung des Trecks Preuß/Weiß am 21./22.01.1945.
Maldeuten, Kreis Morungen. Maldeuten war eine Eisenbahnumsteigestation, die immer wieder erwähnt wurde. Der Treck Preuß/Weiß wollte von Mohrungen aus nach Maldeuten fahren, da die Straße nach Maldeuten aber verstopft war, fuhren wir nach Hagenau. Ich glaube, daß ich mich an den Bahnhof in Maldeuten erinnern kann. Als wir dort von einem Besuch bei Neumanns in Marienburg kamen und im Zug saßen und auf Weiterfahrt nach Horn warteten, fiel mir ein Reklameschild dort am Bahnhofsgebäude auf, das Schild machte Reklame für Wolle, und war, gemäß solcher Dinge heute sehr klein. Reklameschilder waren also damals, besonders auf dem Lande, etwas Ungewöhnliches.
Alt-Krönau bei Grünhagen, Kreis Preußisch Holland. Wilhelmine Lemke, Großmutter von Walter Preuß, wurde dort am 15.05.1831 geboren.
Grünhagen, Kreis Preußisch Holland. Gottfried Rueck und Christine Krause, Urgroßeltern von Walter Preuß heiraten dort am 13.11.1810.
Jetzt folgt die dritte Grafik, es ist Teil3, es ist das dritte Achtel, oben.
Danach folgen dann wieder Beschreibungen von Einzelheiten.
^ Teil3
Auf diesem dritten Teil der Karte Mohrungen, Teil3, dem dritten Achtel, oben, sind folgende Einzelheiten zu sehen:
Königsdorf, Kreis Mohrungen, östlich von Hagenau, südlich von Kahlau. Christoph Weiss, Großvater von Lina Preuß, wurde dort am 10.10.1842 geboren.
Reichertswalde, Kreis Mohrungen, ganz im Norden des Kreises. Hier beginnt ein anderer, sehr großer, Treck, der auf dieser Website erwähnt wird. Er beginnt am 22. Januar 1945, einen Tag nach dem Beginn unseres Trecks, mit entsprechenden Folgen.
Schmauch, Kreis Preußisch Holland, ganz oben am Rande der Karte. Dies ist der erste Übernachtungsort, 22./23. Januar 1945, des Trecks aus Reichertswalde.
Und jetzt folgt die vierte Grafik, es ist Teil4, es ist das obere rechte Achtel der Karte.
Die Beschreibungen von Einzelheiten folgen danach.
^ Teil4
Auf diesem vierten Teil der Karte Mohrungen, Teil4, dem Achtel in der rechten oberen Ecke, sind folgende Einzelheiten zu sehen, alle im Kreis Mohrungen:
"x Hof Preuß" am linken, unteren Ende des Narien Sees, auf einer Halbinsel. Die Besitzer dieses Hofes waren Walter Preuß und Lina Preuß, geb. Mattern, meine Eltern. Ich verbrachte dort die ersten sechs Jahre meines Lebens. Ich sage manchmal, daß es 500 Jahre gewesen wären, die ganze zweite Hälfte des Tausendjährigen Reiches. Die Grenzen des Hofes sind eine handschriftliche Eintragung, gemacht von jemand in unserer Familie. Die Gebäude des Hofes sind auch angedeutet. Das rote Kreuz steht im Zusammenhang mit dem roten Kreuz am unteren Rand der Karte, Teil8. Dort steht "x Hof Preuß". Über dem Wort "Kranthau" ist noch eine handschriftliche Eintragung, mit Bleistift und schraffiert. Es ist das meinen Eltern gehörende Waldgebiet. Direkt unter dem Wort "Kranthau" ist noch ein kleines Gebiet markiert, es ist Land, das auch zum Hof Preuß gehört.
Am Sonntag, den 21. Januar 1945, um 10 Uhr vormittags, beginnt dort der Treck. Die Route ist direkt in Richtung Süden. Meine Mutter schreibt: "Über unser und Nachbar Steckels Feld bis zur Chaussee." Steckels Feld wurde normalerweise nicht als Durchfahrtsgebiet von uns benutzt, da es Privateigentum war. Wir fuhren normalerweise einen Umweg. Erst in Richtung Norden, dann nach Westen in das Dorf Kranthau und dann nach Süden zur Chaussee. Dieser Umweg wurde am 21. Januar 1945 vermieden, der Eile wegen, wahrscheinlich aber auch, um nicht durchs Dorf zu fahren und die Aufmerksamkeit dort zu erwecken. Der Fluchtbefehl kam erst einen Tag später, und ohne Fluchtbefehl wurde das Flüchten mit dem Tod bestraft. Der Treck aus Reichertswalde begann erst, nachdem der Fluchtbefehl erlassen wurde, und da war der Weg zum Westen bereits abgeschnitten. Wir hielten uns nicht daran und hatten dadurch keine Verluste.
Diese Einstellung des Widerstandes unserer Familie gegen die Welt und gegen die Fürsten dieser Welt, bestimmt die gesamte Motivation, diese Website zu erstellen, denn sie, diese Website, ist ein Zeugnis dessen, daß Gott alles vermag, zum Beispiel uns zu beschützen. Hiob 42,2 heißt: "Ich erkenne, daß du alles vermagst, und nichts, das du dir vorgenommen, ist dir zu schwer." Sich dieses bewußt zu werden, daß Gott alles vermag, und dann sein Leben entsprechend zu leben, ist das, was einem die Kindschaft Gottes einträgt. Dieser Vers 42,2 im Buch Hiob der Bibel ist der Vers, von dem man wissen muß, daß er der Schlüsselvers in Hiob ist. Ohne dieses Wissen wird dieses Buch der Bibel kaum verstanden. Erst nachdem Hiob und seine Freunde dies verstanden und danach lebten, wurden sie frei vom Leiden. Wir sollten also jede Gelegenheit, auch die dramatischste, als von Gott gegeben erkennen, und sie deshalb dazu benutzen, die Reife unserer Seele voranzutreiben.
Ich kann mich an den Tag erinnern, an dem wir den Hof verließen. Wir saßen alle oben auf dem Wagen und wollten losfahren, da sagte meine Mutter, sie wolle noch mal ins Haus und etwas holen und stieg wieder ab und ging ins Haus. Und ich saß auf dem Wagen und dachte: "Nichts wie weg hier."
Aber meine Mutter blieb immer Herr der Situation und hat wohl die richtigen Sachen mitgenommen. Zum Beispiel nahm sie den Führerschein meines Vaters mit und da er später als Fuhrunternehmer tätig war, war das hilfreich.
Auch heute noch habe ich diese Angewohnheit - nichts wie weg - wenn die Situation und die Menschen in die Richtung gehen, die weg von Gott geht.
Ich kann mich an viele Ereignisse und Dinge dort auf dem Hof erinnern.
Wir erreichten dann die Chaussee gerade östlich von dem Punkt, wo sich die Chaussee mit der Eisenbahnlinie kreuzt und kamen dort wohl auch mit dem Treck Weiß aus Reichau zusammen. Eine genauere Darstellung dieser Situation kann auf der Webpage Kranthau gefunden werden. Auch die Karte Kranthau ist mit handschriftlichen Eintragungen versehen.
14 Kilometer östlich von unserem Hof gibt es eine Stelle an der vier Kreise zusammenkommen: Mohrungen, Heilsberg, Allenstein und Osterode. Für etwa 1 Kilometer haben die beiden Kreise Mohrungen und Allenstein eine gemeinsame Grenze.
Kranthau. Der Hof Preuß gehörte zum Dorf Kranthau und war vor 1904 auch dort, vor dem Brand. Dort wurde mein Großvater, Leopold Mattern, am 13.04.1862, und auch seine Tochter, meine Mutter, Lina Mattern, am 21.04.1900, geboren. Der Todesort von Leopold Mattern wird auch als Kranthau angegeben. Er starb am 17.07.1926. Es war ein dramatisches Ereignis für die große Familie, mit zehn Kindern, und führte dazu, daß meine Mutter den Hof übernahm. Solche Situationen sind aber nur dann dramatisch, wenn man nicht jeden Tag mit seinem Tod rechnet, oder dem eines Anderen. Beide meine Großväter sind gestorben, bevor ich geboren wurde.
Horn. Horn war der Ort, der Dinge wie Post, Bahnhof und Schule den Menschen in Kranthau gab.
Eckersdorf war der Ort der Kirche dieses Kirchspiels zu dem Kranthau gehörte. Der Pfarrer dort, Johannes Kalff, und seine Frau Luise Kalff, waren mit meinen Eltern befreundet. Luise Kalff war eine Schwester des Mannes von Edith, der jüngsten der sechs Schwestern. Der Mann von Edith war Karl Wasgindt, sie wohnten in Preußisch Eylau und hatten dort einen Hof. Preußisch Eylau war ein Kreis der auch wie Mohrungen zum Regierungsbezirk Königsberg gehörte und der nord-östlich vom Kreis Mohrungen lag und nicht an den Kreis Mohrungen angrenzte. Er lag zwischen dem Kreis Mohrungen und der Stadt Königsberg. Heute geht die Grenze zwischen Polen und Rußland quer durch diesen Kreis.
Alle sechs Schwestern waren mit Männern verheiratet, die selbständige Unternehmer waren, vier davon waren Landwirte mit eigenem Hof.
Reichau. Reinhold, 30.01.1894-12.01.1978, und Emma Weiß, geb. Mattern, 23.03.1905-07.11.1977, lebten in Reichau. Emma war die vierte der sechs Töchter meiner Großeltern. Der Treck Weiß begann dort am 21.01.1945. Ich kann mich an den Hof der Reichauer erinnern, denn dort stand mitten im Hof erhöht auf einem Pfahl ein Taubenschlag und dieser Schlag und die Tauben haben mich fasziniert. Wir hatten keine Tauben auf unserem Hof.
Schwenkendorf. Dort war Herr Kuschinski Gutsverwalter. Walter und Anneliese Kuschinski waren mit meinen Eltern befreundet. Ich kann mich entsinnen, daß ihre beiden Söhne, sie waren wohl etwas älter als ich, viele Spielsachen hatten. Die beiden nahmen mich einmal mit zu einem Platz, an dem eine Menge Busse aufgereiht standen und ich meinte, daß wäre wohl gut zum Spielen geeignet, das hatte wohl mit militärischen Transporten zu tun, aber die beiden hielten sich von diesen Bussen fern, war wohl nicht erlaubt, damit zu spielen.
Himmelforth. Meine Großmutter Wilhelmine Mattern, geb. Weiß, wurde am 01.02.1872 in Himmelforth geboren. Sie war die Mutter vom Lina Preuß, meiner Mutter.
Auf der Ahnentafel kann man sehen, daß ein großer Teil meiner Vorfahren aus Himmelforth stammt.
Außer meiner Großmutter Wilhelmine Mattern, geb. Weiss, habe ich noch ihre 9 Jahre jüngere Schwester, Ida Weiss, verheirate Preuß, geboren 3.3.1881, nach dem Krieg kennengelernt.
Mohrungen. Ich wurde im Krankenhaus in Mohrungen am 03.03.1939 geboren. Meine Großeltern Leopold Mattern und Wilhelmine Weiß wurden dort am 06.12.1894 in St. Peter-Paul getraut. Am 21.01.1945 nahm der Treck Preuß/Weiß eine Richtungsänderung vor und fuhr nicht weiter nach Maldeuten sondern nach Hagenau.
Ich bin mehrere male in Mohrungen gewesen und habe Erinnerungen an die Stadt. Am 21. Januar 1945 war ich das letzte mal dort. Es war der Tag des Unterganges dieser Stadt.
Seubersdorf. Dort wohnte ein Onkel meines Vater, Rudolf Preuß. Er war der vierte Sohn meiner Urgroßeltern. Er war Schmiedemeister. Ich kann mich an ihn gut erinnern. Er war 13 Jahre jünger als mein Großvater und wurde 90 Jahre alt.
Neumannsruh. Es gibt folgende Information in den Familienunterlage: Das Gut Neumannsruh, Besitzer Kreddig, Arthur, war 600 Morgen groß.
Ponarien. Ponarien liegt an dem Nord-Ost-Ende des Nariensees.
Das Flucht-Tagebuch hat am 01.02.1946 diesen Eintrag: "Reinhold erzählte: Gräfin Groeben, Ponarien, ist tot. Er hat sie mit Brustschuß im Walde gefunden und mit einer Tochter von Bachmanns eingegraben."
Polkehnen Polkehnen ist nord-östlich von Liebstadt. Das Flucht-Tagebuch hat am 01.02.1946 diesen Eintrag: "Der alte Onkel Eduard Mattern in Polkenen ist auch tot."
Dies könnte der Bruder meines Großvaters Leopold Mattern gewesen sein. Er ist in der Ahnentafel aufgeführt als Kind meines Urgroßvaters 36 Friedrich Mattern.
Er war wohl jünger als mein Großvater, der 1862 geboren wurde, war also 1946 jünger als 84.
Klein Luzeinen. Klein Luzeinen ist das zu Kranthau naheliegendste Nachbardorf, östlich von Kranthau. Es liegt am Süd-Ost-Ende des Nariensees. Das Flucht-Tagebuch hat am 01.02.1946 diesen Eintrag: "Die junge Frau Lange aus Klein Luzainen wurde von den Russen erschossen, als sie trotz Verbot der Russen doch noch das Vieh füttern gegangen ist. Ihr Sohn ist am 3.11. mit rausgekommen."
Bergling. Bergling wird im Flucht-Tagebuch am 9.02.1946 erwähnt und wohl auch am 1.02.1946, nur ist es da ohne ein g geschrieben, also Berling.
Willnau. Willnau wird am 9.02.1946 im Flucht-Tagebuch genannt. Willnau ist südlich von Reichau, nördlich von Klein Luzeinen.
Herzogswalde. Herzogswalde wird im Flucht-Tagebuch am 18.02.1945 erwähnt, nur ist es da ohne ein s geschrieben. Herzogswalde liegt nördlich von Reichau.
Und nun die fünfte Grafik, Teil5, es ist die untere linke Ecke der Karte.
Die Beschreibungen von Einzelheiten folgen danach.
^ Teil5
Bodenerhebungen. Diese Karte des Kreises Mohrungen ist relative bunt und gibt deshalb einen Eindruck von den Höhenunterschieden. Der Kreis Mohrungen wird dem Oberland zugeschrieben und das zum Unterschied vom nördliche Nachbarkreis Preußisch Holland, der nur wenig über dem Mehresspiegel liegt. Der Höhenunterschied hat ein markantes Bauwerk zur Folge, dicht an Löpen, östlich von Löpen. Mein Nachbar Karl, der Ostpreußen als Tourist besucht hat, also ein Interesse an dem Land hat, hat mir einmal erzählt, daß er eine Fernsehsendung gesehen hat, in der sein Nachbar, Rudi Gehrmann, das jüngst Kind von Gehrmanns in Löpen, dort zu Besuch war und auf ein deutsches Fernsehteam gestoßen ist und diesen Leuten und ihren Kameras die Anlage erklärt hat, die er gut von seiner Kindheit her kannte. Dort werden Schiffe auf Wagen von unten nach oben gezogen und andere von oben nach unten runtergelassen. Die Schiffe fahren dort über Berge. Der Oberländer Kanal ist auf Teil1 und Teil2 erkennbar. Auf Teil2 ist im Kreis Preußisch Holland, an der Grenze zu Kreis Mohungen, erkennbar: Geneigte Ebene No. 1 Buchwalde. Buchwalde ist direkt nördlich der Grenze zu sehen, Löpen ist südlich. Und weiter nord-östlich: Geneigte Ebene No. 2.
Dieser Wasserweg wird oben, am Drausen See, auf der Karte als Oberländer Kanal bezeichnet, jedoch weiter unter als Oberlandischer, bei Maldeuten. Und ganz unten auf der Karte, bei Osterode: Der Oberländische Kanal. Und dann im Geserich-See als Oberländer Kanal und auch als Oberländischer Canal bezeichnet.
Ein anderes Gewässer, das das Oberland mit dem darunter liegenden Land verbindet ist die Liebe, die Liebstadt den Namen gibt. Sie hat als Quelle den Nariensee, im äußersten Norden des Sees, fließt dann in nord-östlicher Richtung nach Liebstadt und von da nach Norden in die Passarge.
"Schon vor dem ersten Weltkriege wurde der Abfluß des Narien aus der Hermenauer Bucht vor der Narien-Mühle und weiter abwärts im Royer Wald angestaut und mit Hilfe von vier Turbinen eigene Elektrizität für die Begüterung, für Groß Hermenau und Royan erzeugt."
Auf der Karte ist dieser Höhenunterschied im Bereich vom Narien See bis zur Narien-Mühle, Narien M., Wassermühle, und dem Royer Wald, Royer Forst, farblich zu erkennen.
Nun die sechste Grafik, Teil6, es ist das zweite untere Achtel der Karte.
Die Beschreibungen von Einzelheiten folgen danach.
^ Teil6
Maßstab 1 : 100 000 und Zeichenerklärung. Je länger man auf diese Karte sieht, je mehr interessante Einzelheiten entdeckt man. Zum Beispiel ganz unten wird die rote Linie erklärt: Postautoverbindung. Demnach gab es also eine Postautoverbindung von Preußisch Holland nach Mohrungen. Und beide Städte waren Anfangs- und Endstationen, die Linie ging also nicht über diese beiden Orte hinaus. Da gab es also eine gute Verbindung zwischen diesen beiden Städten und ihren Kreisen.
Es gab also eine Eisenbahnlinie zwischen Preußisch Holland und Mohrungen, über Maldeuten, und eine Postautoverbindung, die direkter war.
Während ich diese Zeilen schreibe, ist es eigentlich das erste mal, daß ich diese Karte richtig studiere. Ich glaubte immer, daß diese Karte die Schiefe Ebene nicht zeigt, erst bei diesem Studium habe ich gefunden, daß sie sie doch anzeigt.
Der Hauptgrund warum ich diese Karte studierte war, Orte dort zu finden, die in der Ahnentafel sind.
Nun zur siebten Grafik, Teil7, es ist der siebte Teil, unten.
Die Beschreibungen von Einzelheiten folgen danach.
^ Teil7
Sonnenborn. Hier gibt es im Flucht-Tagebuch den Eintrag 13.01.1946 und dort "Trude besuchte Großtante Weiß aus Sonnenborn letzte Woche, die erst am 7. November von Sonnenborn weggefahren, ausgewiesen, von den Polen rausgeschmissen worden ist! 3 Tage vorher sind wohl die Winkenhagener dort abgefahren: Tante Ida, Onkel Adolf und Lieschen Münnekhoff mit ihren 2 kleinen Kindern. Aber wie mögen sie rausgekommen und wo mögen sie jetzt sein? Tante Weiß aus Sonnenborn soll sehr elend sein und gar nicht kenntlich."
Winkenhagen. Hier gibt es den gleichen Eintrag 13.01.1946.
In der Ahnentafel wird Winkenhagen erwähnt: 55.
Dort steht bei Justine Otto: 15 J. alt. Kinder: 16, davon 5 lebend: Wilhelmine, x1.2.1872, Ida, verh. Preuß, Winkenhagen x3.3.1881 (+30.5.1961), Emma, verh. Eissing, x13.4.1885, Friedrich, Dr., Ldw. Dir., x 26.5.1892, verh. +22.5.1975 i. Mölln, Hanna, verh. Eissing, x1883
Wilhelmine war meine Großmutter; Ida war ihre Schwester und sie habe ich auch noch nach dem Kriege kennengelernt, glaube ich. Und das kann stimmen, wenn sie bis 1961 gelebt hat. Auch die Lieschen Münnekhoff habe ich bei der gleichen Gelegenheit kennengelernt.
Zwischen Sonnenborn und Winkenhagen war Bärting und der Bärting See. Über den See zu rudern war wahrscheinlich schneller, als um den See herum zu fahren.
Nun zur achten Grafik, Teil8, es ist der achte Teil, unten.
Die Beschreibungen von Einzelheiten folgen danach.
^ Teil8
"x Hof Preuß". Dies ist die schon oben erwähnte handschriftliche rote Eintragung auf der Karte. Diese Karte ist also ein Dokument der Familie. Diese Eintragung ist also eine echte Ergänzung zu der Zeichenerklärung.
Osterode , Kr. Osterode. In Osterode lebte Kurt Pelz mit seiner Frau Gertrud Pelz, geb. Mattern. Gertrud war die fünfte der sechs Schwestern. Mit ihr hatte ich viele Begegnungen bis ins hohe Alter. Ich kann mich gut daran erinnern, daß ich von ihr ein bunt bemaltes Holzauto als Spielzeug bekam. Das war kurz nach dem Krieg, als es schwierig war, überhaupt etwas zu bekommen. Bei Kriegsende lebte sie in Marienburg in Westpreußen und nach dem Krieg hatte sie eine Anstellung bei dem Gut Marienburg südlich von Hildesheim, und da war ich bei ihr zu Besuch und dort gab es ein Waschbecken, dessen Stöpsel mechanisch mit einem Hebel bedient wurde, auf und zu gemacht wurde. Das hat mich fasziniert.
Allenstein. Der Kreis Allenstein ist rechts auf der Karte gezeigt. Mein Vater hat mich einmal auf einer Fahrt dorthin mitgenommen und in der Stadt gastierte eine Zirkus. Er nahm mich nun nicht mit zu einer Vorstellung des Zirkus, sondern zur Tierschau. Und dort interessierten mich und ihn fast ausschließlich die Elefanten. Wir standen also direkt vor diesen großen Tieren und beobachteten sie. Große Pferde waren sowieso interessant für uns, aber diese Elefanten waren ja viel größer. Und das war echtes natürliches Leben, nicht wie in einer Zirkusvorstellung, wo es etwas Gekünsteltes gibt, was unnatürlich ist.
Nun kommen die letzten beiden Grafiken, Teil9 und Teil10. Sie zeigen den Umschlag der Karte und dort steht: Heimatkarte des Kreises Mohrungen mit Entfernungsangaben, Maßstab 1 : 100 000, Preis 1,10 RM. Verlag Geogr. Institut Paul Baron, Liegnitz.
Und auf der Innenseite des Umschlags befindet sich die schwarze handschriftliche Eintragung "Preuß Kranthau", zwei mal.
Die Schreibweise des Buchstaben "ß" ist so, daß das erste ß nicht in deutschen Buchstaben geschrieben wurde, wie sonst meist üblich, sondern in lateinischen, und daß das zweite ß bei der Verwendung von Druckbuchstaben, nicht als ß geschrieben wurde, was es ja getan werden kann, sonder als Doppel-s. Diese Schreibweise hat den Vorteil, daß sie international verständlich ist, wo der Buchstabe ß relativ unbekannt ist. Daß ich meinen Namen hinten mit Doppel-s schreibe, beruht also schon auf Familientradition, und nicht nur darauf, international keine Schwierigkeiten zu bringen.
Ein Schriftvergleich mit der Schrift meiner Mutter zeigt recht deutlich, daß die beiden Eintragungen von meiner Mutter gemacht wurden.
^ Teil9
^ Teil10
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